Gegen die Alkoholsucht - ein ungewöhnlicher Helfer ist LSD

Von Cornelia Scherpe
15. März 2012

LSD ist als Droge bekannt, die zu rauschartigen Zuständen führt und Halluzinationen hervorrufen kann. Doch die Droge hat auch eine gute Seite: sie scheint gegen die Alkoholsucht zu helfen. Diese Erkenntnis ist aber keineswegs neu. Forscher stießen auf sie, als sie alte Studien aus den 60er und 70er Jahren neu auswerteten. Damals, zu Zeiten der ersten Hippies, beschäftigte sich die Wissenschaft intensiv mit den Drogen, die von so vielen konsumiert wurden.

Dabei führte man auch viele Studien zu LSD durch. Man belegte, dass die Substanz an sich nicht zur Abhängigkeit führt und die gezielte Vergabe als Medikament durchaus sinnvoll sein kann. So gab es sogar Studien, in denen LSD an Menschen mit Alkoholsucht vergeben wurde und die Abhängigen konnten tatsächlich durch die Droge behandelt werden. Eine neue Gesamtauswertung der alten Studien zeigte nun, dass 59 Prozent der Alkoholiker mittels LSD ihre Sucht besser unter Kontrolle bekamen. In einer unbehandelten Kontrollgruppe hatten sich nur 38 Prozent besser gefühlt. Dabei zeigte sich auch ein positiver Langzeiteffekt.

Nach nur einer Behandlung mit LSD war es den Betroffenen direkt für sechs Monate besser gegangen. Der Grund: die Droge wirkt direkt auf Rezeptoren in unserem Gehirn und zwar auf die Andockstellen für das Hormon Serotonin. Das verändert die Verknüpfung zwischen Nervenzellen und wir verändern unser Verhalten. Bei Alkoholikern scheint es das Loskommen von der Sucht zu erleichtern.