Gehirne von HIV-Betroffenen altern sehr viel schneller

Auch die Wirkung von HIV-Medikamenten kann für schnelleres Altern verantwortlich gemacht werden

Von Laura Busch
2. Februar 2010

Eine HIV-Infektion lässt den Körper statistisch betrachtet insgesamt schneller altern. Wissenschaftler der Washington University in St. Louis und der University of California-San Diego fanden jetzt heraus, dass auch das Gehirn von HIV-Infizierten schneller abbaut, als das von gesunden Menschen.

Noch ist nicht klar, ob dafür unmittelbar der HI-Virus verantwortlich ist, oder die dagegen eingenommenen Medikamente. Möglich wäre auch eine Mischkombination aus beidem.

Geringerer Blutfluss im Gehirn von HIV-Patienten

Für die Studie hatten Foscher 26 HIV-Patienten und 25 gesunden Vergleichspersonen im selben Alter untersucht. Mittels einer Magnetresonanz-Tomografie (fMRT) wurden die Blutströme im Gehirn gemessen, die in der Regel ein guter Indikator für den Zustand des Organs sind.

Der Blutfluss in den Gehirnen der HIV-Infizierten war deutlich niedriger als der bei den Vergleichsprobanden. Auf das Lebensalter übertragen entsprach die Verfassung der Gehirne in etwa dem eines gesunden Organs, das 15 bis 20 Jahre älter ist.

Die Studie macht auf ein Problem aufmerksam, dass dank immer besserer Medikamente erst seit wenigen Jahren besteht: "Patienten werden älter und viele von ihnen klagen über Probleme mit dem Gedächtnis und anderen kognitiven Fähigkeiten", so Studienautor Dr. Beau Ances.