Geisterjäger in Singapur - Das Geschäft läuft gut für Dämonenaustreiber

Geisterjäger erkennt mit dem "dritten Auge" Geister und Dämonen

Von Jutta Baur
22. Februar 2011

So modern Singapurs Skyline erscheint, so tief verwurzelt ist der alte Aberglaube in der Bevölkerung. Das spürt Chew Hon Chin auf angenehme Weise. Er betreibt eine Firma, die Geister ausfindig macht und sie vertreibt. Sein "drittes Auge" hilft ihm dabei, denn damit kann er zielsicher Dämonen erkennen.

Wie die Geisterjäger arbeiten

Ein typisches Beispiel, für das Arbeitsgebiet von Chew Hon Chin war der Auftrag, den ihm die 56jähre Zhang Qiao Zhu gegeben hatte. Seit einiger Zeit spürte sie, dass nachts jemand versuchte, sie zu ersticken. Sie wußte nicht mehr weiter und bat nun Chew Hon Chin um seine fachmännische Hilfe. Durch sein drittes Auge gelang es ihm recht schnell eine unsichtbare Gestalt in Zhang Qiao Zhu Wohnzimmer auszumachen. Diese sei aber nicht für die Attacken in der Nacht verantwortlich, erklärte er. Zu allererst müsse das Haus gründlich von Geistern gereinigt werden. Dazu nutze er allerlei Gerätschaften und ließ die Hausfrau schließlich ein blau-gestreiftes Handtuch aus dem Schrank entfernen.

Drei bis vier dieser Fälle erledigt der Geisterjäger pro Tag. Die Kosten für die Dämonenbeseitigung sind gestaffelt. Einen Verstorbenen zu besänftigen kostet um die 57 Euro. Schwere Fälle von besonders renitenten Geistern können auch um einiges teurer werden.

Geister und Dämonen sollten sich vor dem Geisterjäger in acht nehmen

Sein "Drittes Auge" entdeckte Chew Hon Chin relativ spät. Als er noch einen Nachtclub betrieb, hatte ihn ein Angestellter verflucht. Daraufhin spukte er über viele Jahre Blut, Insekten und auch schon mal Metallspäne. Als er wieder gesund war, zeigte sich ihm der Jadekaiser, eine Gottheit des Taoismus. Dieser habe ihn zu seinem Patensohn ernannt und während einer wochenlangen Meditation in die Geheimnisse des Geistervertreibens eingeführt. Er selbst habe keinerlei Angst vor Geistern und Dämonen. Die sollten sich eher vor ihm in acht nehmen, erklärt Chew Hon Chin.