Warum Menschen abergläubisch sind

Von Laura Busch
26. Juli 2010

Als das Institut für Demoskopie Allensbach unlängst eine Umfrage zum Thema Aberglauben durchführte, förderten die Statistiker erstaunliches zutage: Rund zwei Drittel aller Deutschen glauben an gute oder schlechte Zeichen.

Jüngstes Beispiel: Das WM-Orakel Paul. Der Tintenfisch, der in Oberhausen im Sea Life Center lebt, hatte die Siegerteams der letzten acht Fußball-WM-Spiele richtig vorhergesagt. Acht richtige Tipps hintereinander entsprechen einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 256 - für Mathematiker ist das kein sonderlich beeindruckender Schnitt.

Dennoch wird die Krake in der Presse als Wundertier gefeiert. Neurowissenschaftler vermuten, dass das Gehirn des Menschen prädestiniert ist für Aberglauben. Anders seien die hohen Verkaufszahlen von esoterischen Büchern, die Beliebtheit von Glücksbringern und Ritualen und auch der Erfolg von homöopathischen Heilmethoden nicht zu erklären. Denn letztlich sei der Placebo-Effekt nichts anderes als eine Form des Glaubens mit besonders erstaunlichen Ergebnissen.

Forscher vermuten, dass Aberglauben unsere oft sehr komplizierte Welt vereinfacht.