Gekaufter Jux-Doktortitel sorgt bei Bloggerin für Hausdurchsuchung durch die Polizei

Von Ingo Krüger
22. April 2013

Aus Spaß wurde Ernst: Die Bloggerin Eva Ihnenfeldt veröffentlichte in einem Artikel auf ihrer Internetseite, dass ihre Kinder ihr als Gag einen Doktortitel gekauft hätten. Die Geschäftsführerin der Business Academy Ruhr GmbH teilte mit, dass sie nun berechtigt sei, sich "Dr. h.c. of Ministry MDLC Institute (USA)" zu nennen.

Nach dem Bericht standen um acht Uhr morgens vier Dortmunder Kripobeamte, drei Männer und eine Frau, vor ihrer Wohnungstür und nahmen eine Hausdurchsuchung vor. Der Grund für diese Maßnahme: Missbrauch von Titeln nach Paragraph 132a Strafgesetzbuch.

Die Polizisten inspizierten nicht nur die Wohnung, sondern auch Geschäftsräume am Dortmunder Rheinlanddamm. Anschließend nahmen die Beamten als Beweis die Dr.-hc-Urkunde von Eva Ihnenfeldts Bürowand mit und schossen noch ein Foto von ihr im Bademantel. Die Bloggerin war vor dem Polizeibesuch gerade erst aufgestanden.

Die zuständige Staatsanwaltschaft erklärte, dass ein Anfangsverdacht auf Titelmissbrauch bestehe. Sie teilte mit, dass die Aktion daher gerechtfertigt gewesen sei. Der Deutsche Journalistenverband NRW sieht dies jedoch anders. Es dränge sich vehement der Eindruck der Unverhältnismäßigkeit auf, erklärte eine Sprecherin der Journalisten-Organisation. Zudem, so Ihnefeldt, seien ihre Redaktionsräume besonders vor einem staatlichen Eingriff geschützt.