Gen für Taubheit entdeckt - Forscher entschlüsseln den Auslöser für die erbliche Krankheit

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2012

Taubheit kann in Folge eines Unfalls oder einer Krankheit entstehen, sie kann aber auch erblich bedingt sein.

Jedes dritte Kind von 1.000 Geburten kommt mit dieser Krankheit zur Welt. Für diese häufige Erbkrankheit haben Forscher nach langer Suche nun das verantwortliche Gen gefunden: FGF20. Dieses Gen ist zumindest im Laborversuch mit Mäusen als der Schuldige enttarnt worden.

Die Forscher blockierten bei einzelnen Tieren das Gen und untersuchten die Folgen. Es zeigte sich, dass es ohne das Gen bei den Mäusen zu Fehlbildungen im Innenohr kam. Ihnen fehlten nun die sogenannten Haarzellen, die wichtig sind, damit der Schall aus der Umwelt für uns hörbar wird.

Da das Gen auch beim Menschen vorkommt und sich in der Vergangenheit Versuche mit Mäusen meist auf den Menschen übertragen ließen, nimmt man an, dass FGF20 tatsächlich das verantwortliche Gen für erbbare Gehörlosigkeit ist. Das Gen liegt zudem in dem Bereich der menschlichen DNA, den Forscher schon lange als Sitz der Ursache für Schwerhörigkeit vermuten.