Gen-Mutation gibt Hinweis auf mögliche Anlage zu Krebserkrankungen

Von Nicole Freialdenhoven
16. Oktober 2013

Blasenkrebs wird möglicherweise durch einen Fehler im Erbgut beeinflusst, der das sogenannte Unsterblichkeitsenzym Telomerase zu übermäßiger Aktivität anregt. Die Telomerase sorgt normalerweise bei der Zellteilung dafür, dass die Enden der Chromosen nicht abgebaut werden können, so dass die Zellen nicht absterben können. Die nun entdeckte Gen-Mutation sorgt jedoch dafür, dass die betroffenen Zellen zu viel Telomerase bilden und so "unsterblich werden".

Diese Mutation der Telomerase führte bei Patienten mit Blasenkrebs dazu, dass die Krankheit ungünstiger verlaufe und häufiger Nachbehandlungen notwendig seien. Die Entdeckung macht es Forschern zufolge möglich, neue Medikamente zu entwickeln, die gezielt Einfluss auf dieses Enzym nehmen. Eine Blockade könnte möglicherweise dazu führen, dass auch das Wachstum des Karzinoms ausgebremst wird.

Weiterhin könnte die Mutation in Zukunft als Biomarker dienen, um eine mögliche Anlage zum Blasenkrebs bei potenziellen Patienten schon im Voraus festzustellen. Den Untersuchungen zufolge wurde sie bei 65 Prozent der Blasenkrebs-Patienten festgestellt, bei 74 Prozent der Melanome und sogar bei 83 Prozent der Glioblastome (Gehirnkrebs).