Gene bewirken, dass Schmerzreize verschieden wahrgenommen werden

Von Cornelia Scherpe
29. März 2012

Menschen mit der gleichen Krankheit scheinen oft völlig verschieden damit umzugehen. Dies liegt nicht nur an verschiedenen Persönlichkeiten, sondern durchaus auch an den Genen. Forscher haben nun nämlich herausgefunden, dass unsere Schmerzwahrnehmung auch von unseren Genen mitbestimmt wird.

So kann es sein, dass der identische Schmerzreiz bei dem Einen großes Leiden verursacht, während der Andere recht gut damit umgehen kann. Diese Erkenntnis könnte für die Therapie von chronischen Schmerzen sehr wichtig sein und zu verbesserten Methoden der Behandlung führen. Diese Erkenntnis erklärt zudem auch, warum manche Menschen weniger gut auf ein Schmerzmittel der selben Dosis reagieren. Da ihre Schmerzen durch Gene subjektiv heftiger sind, benötigen sie auch eine intensivere Betreuung.

Man könnte rein theoretisch also mit einer Analyse der Gene eines Patienten bestimmen, welcher "Schmerztyp" er ist. Allerdings ist das nur in der Theorie einfach. Genetiker weisen darauf hin, dass es nicht nur ein paar Gene gibt, die unser Schmerzempfinden steuern, sondern schätzungsweise 450 oder auch 500 Stück. Ein Gentest ist daher eher schwierig.