Generalüberholung für die Transsibirische Eisenbahn: Russland modernisiert Schienennetz

Von Nicole Freialdenhoven
30. Juli 2013

Das größte Land der Welt hat sich ein Mammutprojekt vorgenommen: Das betagte russische Schienennetz soll modernisiert werden um die entfernteren Regionen Russlands besser an die Metropolen im Westen anzubinden.

Ganz oben in der Liste steht die legendäre transsibirische Eisenbahn, die Moskau über 9288 Kilometer mit Wladiwostok an der Pazifikküste verbindet. Neben der "Transsib" stehen eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke von Moskau nach Kasan auf dem Programm und ein neuer Autobahnring um Moskau. Allein für diese drei Projekte will die Regierung rund 450 Milliarden Rubel (10,6 Mrd. Euro) locker machen.

Ein großer Teil der Kosten soll durch die Öl- und Gaseinnahmen Russlands auf dem Weltmarkt finanziert werden, doch auch internationale Investoren können sich beteiligen. Der deutsche Siemens-Konzern ist schon jetzt auf dem russischen Eisenbahnmarkt tätig: Er hat den "Wanderfalken" entwickelt, den neuen Hochgeschwindigkeitszug, der Moskau mit St.Petersburg an der Ostsee verbindet.

Die bislang vernachlässigten riesigen Gebiete im russischen Osten haben nach Ansicht der Regierung enormes Wachstumspotenzial, da sie an die ebenfalls boomenden Märkte Ostasiens grenzen - Märkte, die dankbar für Russlands Öl und Gas sind. Die Modernisierung der transsibirischen Eisenbahn soll das steigende Frachtaufkommen Richtung Osten bewältigen und zahlreiche Arbeitsplätze schaffen. Weitere Investitionen sind rund um die Austragungsorte der Olympischen Winterspiele 2014 und der Fußball-WM 2018 geplant.