Genomanalysen werden schneller - Forscher können 100.000 DNA-Stücke auf einmal kopieren

Von Cornelia Scherpe
3. August 2012

Trotz vieler Erfolge in den letzten Jahren steckt die Genforschung in vielen Bereichen noch immer in den Kinderschuhen. Das ist jedoch nicht schlimm, sondern gibt den Forschern enormes Potential für neue Ideen und verfeinerte Methoden.

Von dieser Gelegenheit haben nun auch Forscher aus Deutschland Gebrauch gemacht und den Kopiervorgang von DNA-Stücken beschleunigt. Bisher war das ein eher langwieriges Verfahren, bei dem viel Zeit und feinste Technik notwendig war. Die Technik ist nun noch feiner und beschleunigt damit das Vorgehen.

Die Wissenschaftler aus Heidelberg vermelden stolz, dass sie nun 100.000 DNA-Fragmente auf einmal kopieren können. Das erleichtert die Genomanalyse ganz entscheidend. Damit die Technik funktionieren kann, arbeitet man mit einem Chip, der winzige Vertiefungen aufweist. Dies sind genau 100.00 Stück, damit jedes Fragment genau einen Platz bekommen kann. Durch eine sogenannte Polymerase-Kettenreaktion werden die Sequenzen kopiert und "fallen" dann in ihre zugewiesene Vertiefung.

Die Abschnitte sind dabei so auf dem Chip angeordnet, dass sie der Position entsprechen, die der Originalteil der DNA auch in Wahrheit einnehmen würde. So bleibt die richtige Reihenfolge erhalten.

Indem alles auf einmal kopiert wird, fallen tausende von Übertragungsschritten weg. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch finanzielle Mittel. Der neue Spezialchip dürfte daher sowohl die Erforschung der Gene vorantreiben, als auch die Diagnose von genetischen Defekten und deren Behandlungsmöglichkeiten.