Gentest sagt für jeden Menschen voraus, woran er einmal erkranken wird

Von Cornelia Scherpe
22. März 2012

Unsere Gene verraten sehr viel über uns. So kann man genetische Veranlagung für Zucker, Herzprobleme oder Krebs haben.

Ein aktueller Gentest kann jetzt zum ersten Mal das erreichen, wovon Mediziner schon so viele Jahre träumen. Er kann die Genomsequenz exakt lesen und daher vorhersagen, für welche Erkrankungen die untersuchte Person besonders anfällig ist. Dies hat einen ganz entscheidenden Vorteil. Bisher muss ein Arztbesuch zeigen, ob eine Krankheit besteht. Doch meist geht man erst zum Arzt, wenn man bereits Beschwerden hat und das Leiden entsprechend schon ausgebrochen ist. Der Gentest dagegen ist eine perfekte Vorsorge, denn hier kann man Probleme prognostizieren, bevor sie wirklich auftreten. So hatte man in einem ersten Versuch mit dem Gruppenleiter des Forscherteams erkannt, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal Diabetes entwickeln wird. Zu diesem Zeitpunkt zeigten seine Blutwerte aber noch Werte, die völlig in der Norm lagen.

Erst nach einer späteren Grippe brach bei ihm plötzlich Diabetes des Typ 2 aus. Die Infektion hatte als Schlüsselreiz gewirkt. Ohne den Gentest wäre dieser Wandel der Blutwerte sehr überraschend gekommen, doch so war man perfekt vorbereitet und konnte sofort die richtige Therapie beginnen, als die Krankheit tatsächlich ausbrach. Eine Ernährungsumstellung, Sport und Medikamente bewahrten ihn daher vor dem Spritzen von Insulin.