Geoglyphen belegen Existenz bisher unbekannter Amazonas-Kultur
Forscher schätzen Zeitraum der Ansiedlung der Amazonas-Kultur auf etwa 1.280 n.Chr.
Wissenschaftler haben im Amazonas-Becken die Ruinen einer komplexen Zivilisation entdeckt, welche durch die rücksichtslose Rodung der Wälder freigelegt wurde. Hunderte, geometrisch auf der Erdoberfläche angeordnete Gräben (Geoglyphen) wurden auf Luftaufnahmen des Gebietes ersichtlich und somit Spuren einer bislang unbekannten, komplexen Zivilisation, welche einst im Urwald der Region des oberen Purús-Flusses gelebt haben muss.
Ersten Untersuchungen nach war die Kultur um 1.280 n.Chr. dort angesiedelt, 200 Jahre vor Christoph Columbus.
Merkmale und weitere Funde
Geoglyphen sind große geometrische Figuren, die nur aus der Luft in ihrer vollen Gestalt sichtbar werden. Die im Amazonas gefundenen besitzen einen Durchmesser von 90 bis 300 Metern und werden umschlossen von einem drei Meter tiefen Graben. Ausgehend von 300 beteiligten Menschen pro Geoglyphe, müssten einst 60.000 Menschen in jener Region gelebt haben.
Archäologen fanden auch Reste von Hütten mit Keramik und Alltagsgegenständen darin. Ob die Gräben als Verteidigungsanlage oder als eine Art Speisekammer für Frischfleisch dienten, ist ebenso unklar, wie die astronomische Bedeutung der Funde. Vermutungen zufolge starb die Kultur durch europäische Viren und Bakterien aus.