Geografische Pole der Erde gehen regelmäßig auf Wanderschaft

Von Ingo Krüger
9. November 2012

Nicht nur die magnetischen Pole der Erde gehen auf Wanderschaft, auch die geografischen Pole bleiben nicht immer auf derselben Position. Dies haben US-amerikanische Wissenschaftler herausgefunden und genauer untersucht.

So soll vor rund 800 Millionen Jahren der Globus um mehr als 50 Grad gekippt sein. Diese sogenannten "echten Polwanderungen" sind im Laufe der Erdgeschichte immer wieder aufgetreten.

Allein in den letzten 600 Millionen Jahren gab es sie mindestens fünfmal. Dies bestätigen Analysen der in alten Gesteinen eingeprägten Ausrichtungen des Erdmagnetfeldes. Ausgelöst werden die Polverschiebungen durch Massenverlagerungen auf der Erdoberfläche oder im Erdinneren.

Die echten Polwanderungen der Erde beeinflussten auch das Driften der Erdplatten. So gelangten ganze Kontinente von einer Position an den Polen innerhalb von fünf bis zwanzig Millionen Jahren in tropische Regionen. Solche geologisch schnellen Bewegungen können nicht nur durch die Kontinentalverschiebung allein erklärt werden.

Echte Polwanderungen treten vor allem dann auf, wenn die Landmassen zu einem Superkontinent vereint sind. Da die Erdteile zurzeit auf der ganzen Erdkugel verstreut sind, ist die Gefahr, dass Australien plötzlich beginnt, zum Nordpol zu wandern, äußerst gering.

Quelle