Gerichtsvollzieher getötet - erschossen bei der Zwangsräumung

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2012

Ein aktueller Mordfall rüttelt die Öffentlichkeit auf. Bei seinem Job die Wohnung eines Menschen per Zwang zu räumen, wurde ein 47 Jahre alter Gerichtsvollzieher vom Betreffenden getötet. Der Mann war gegen die Zwangsräumung und zog schließlich eine Waffe und erschoss den wehrlosen 47 Jährigen.

In Deutschland gibt es rund 4.500 Gerichtsvollzieher. Sie alle dürfen per Gesetz nicht bewaffnet sein, wenn sie ihren Beruf ausüben und an den Wohnungstüren für eine Zwangsräumung klingeln. Beschimpfungen und auch Handgreiflichkeiten gab es dabei schon oft, doch nun gibt es einen Toten und das führt zu heftigen Unruhen im Kreise der Gerichtsvollzieher. Der offizielle Sprecher Walter Gietmann gab in einem Interview jedoch zu verstehen, dass er einen solchen Fall schon lange hat kommen sehen. Der Vorstehende des Deutschen Gerichtsvollzieherbundes ist selbst seit 33 Gerichtsvollzieher und hat ebenfalls schon Morddrohungen anhören müssen. In einem Fall fragte er sogar bei der Polizei nach, ob der Betreffende tatsächlich eine Waffen auf seinen Namen hat. Als die Antwort Nein lautete, traute er sich gemeinsam mit der Möbelspedition hin. Heute würde er selbst bei einem Nein der Polizei sehr vorsichtig sein, denn immer mehr Menschen besitzen auch illegal eine Pistole.

Gietmann nutzt daher die aktuelle Aufmerksamkeit der öffentlichen Medien und ruft einmal mehr dazu auf, dass auch Gerichtsvollzieher besser geschützt sein müssen. Polizisten sind stets bewaffnet im Dienst und gehen auch mindestens mit einem weiteren Kollegen zu einem Hauseinsatz. Gerichtsvollzieher dagegen sind in der Regel allein und immer unbewaffnet. Das sollte sich ändern, damit die Gefahrenvermeidung in Zukunft besser wird.