Geschwisterlose Kinder: Höheres Risiko zu Übergewicht

Von Katharina Cichosch
20. September 2012

Welche Faktoren erhöhen das Risiko eines Kindes, Übergewicht zu entwickeln? Dies war nur eine Frage, der die breit angelegte IDEFICS-Studie auf den Grund gehen wollte. Die Forscher dieses Projekts beschäftigen sich mit der Gesundheit von Kindern in Europa und prüfen, welche Faktoren einem gesunden Lebensstil dienlich sind - und welche nicht.

Für die Frage, welche Kids am ehesten übergewichtig werden, werteten die Wissenschaftler Daten von 12.700 Kindern im Alter zwischen zwei und neun Jahren aus. Neben dem individuellen Body Mass Index (BMI) jedes einzelnen Kindes wurden weitere Daten wie Ernährungsgewohnheiten, Bewegungseinheiten oder beispielsweise die Zahl der Geschwister abgefragt.

Das Ergebnis überraschte auch die Wissenschaftler: Zum einen zeigte die Statistik, dass Kinder aus südeuropäischen Ländern häufiger übergewichtig sind als solche aus nordeuropäischen Ländern. Spitzenreiter war hier Spanien. Eine ganz besondere Auffälligkeit zeigte sich auch bei der Frage nach den Geschwisterkindern: Kinder, die alleine aufwachsen, haben der Auswertung zu Folge ein rund 50 Prozent höheres Risiko, Übergewicht zu entwickeln.

Die genauen Ursachen hierfür sind nur teilweise bekannt. So lebten viele in der Studie erfasste Einzelkinder häufiger in bildungsfernen Familien, schauten mehr fern und bewegten sich weniger als die Vergleichskinder mit Geschwistern. Ein so deutlicher Zusammenhang bleibt jedoch selbst für die Experten verblüffend.