Tipps für Eltern von Einzelkindern

Wir erklären, wie eine gesunde Kinderentwicklung von Einzelkindern gefördert werden kann

Von Cornelia Scherpe
9. Oktober 2015

Das alte Klischee kennt jeder: Einzelkinder sind verzogen, denn sie werden von Mama und Papa pausenlos mit Liebe und Geschenken überhäuft. Zum Glück ist es nicht ganz so einfach.

Jeder Mensch ist anders und die Tatsache, ob er Geschwister gab oder nicht, prägt zwar durchaus, ist aber nur ein Faktor von vielen. Viele Einzelkinder sind sozial völlig normal und Eltern müssen sich keine Sorgen machen, dass es dringend Geschwister geben muss. Jedes vierte Kind ist ein Einzelkind und selten gibt es echte Probleme deswegen.

Wichtige Erziehungstipps zur Förderung der Sozialkompetenz

Wichtig ist bei der Erziehung aber, einige Dinge zu beachten.

Auch wenn der Kontakt zu Vater und Mutter noch so innig und harmonisch ist: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und benötigen für eine gesunde Entwicklung den Umgang mit Gleichaltrigen. Daher ist es sehr wichtig, das Eltern die Kinder

  • in den Kindergarten schicken,
  • am Nachmittag und Wochenende mit Freunden spielen lassen und
  • am besten einen Freizeitverein finden, wo der eigene Nachwuchs sein Hobby mit anderen Kindern teilt.

Auf diese Weise kommen auch Einzelkinder ausreichend in Kontakt mit anderen Kindern und können ihre Sozialkompetenz ausbilden. Kinder lernen, wie man Konflikte untereinander austrägt und Lösungen findet. Auch das Teilen (von Spielsachen, Süßigkeiten etc.) lernen die Einzelkinder in der Gruppe.

Ungeteilte Aufmerksamkeit

Ein zweiter Tipp für alle Eltern: Üben Sie selbst, Ihr Kind nicht immer ins Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit zu stellen. Tatsächlich neigen Eltern bei nur einem Kind im Haushalt dazu, auf Wünsche des Kindes sofort zu reagieren.

Da es später im Leben nicht immer so einfach sein wird, tun Sie Ihrem Kind einen großen Gefallen, wenn es früh lernt, dass nicht ständig alle nach seiner Pfeife tanzen. Sind Sie gerade beschäftigt, sagen Sie, dass Sie erst diese Aufgabe beenden und dann zum Anliegen des Kindes kommen.