Gestillte Kinder sind nicht besser gegen Neurodermitis geschützt als "Flaschenkinder"

Von Frank Hertel
23. November 2011

Die aktuelle medizinische Empfehlung lautet: Neugeborene sollten die ersten vier Lebensmonate ausschließlich gestillt werden. Eine großangelegte Studie ergab nun, dass Kinder, die tatsächlich so lange gestillt wurden, nicht besser gegen die atopische Dermitis geschützt sind als "Flaschenkinder". Darüber berichtet die aktuelle Ausgabe der Fachtzeitschrift "Journal of the British Association of Dermatology". In der sogenannten ISAAC-Studie wurden 51000 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren aus 21 Ländern untersucht. Man ließ die Eltern Fragebögen in Bezug auf den Stillprozess und spätere Allergien der Kinder ausfüllen.

Außerdem wurde jedes Kind auf Beugeekzeme untersucht und man machte mit ihnen einen sogenannten Prick-Test mit häufigen Inhalationsallergenen. Es zeigte sich, dass der Genuss von Muttermilch nicht signifikant gegen die atopische Dermitis schützt. Davon war man bisher ausgegangen. Jetzt wollen die Forscher in weiteren Studien herausfinden, ob es vielleicht besser wäre, den Kindern schon vor Ablauf der ersten vier Lebensmonate Beikost zu empfehlen.