Gestresste Männer mögen üppige Frauen

Von Jutta Baur
13. August 2012

Schlanke Frauen liegen in der Gunst von Männern keineswegs immer vorne. Das hat eine britische Studie ergeben. Haben Männer Stress, dann ziehen sie dickere Damen vor. Warum das so ist, glaubt Viren Swami, Wissenschaftler an der Westminster-Universität in London zu wissen.

Wieder mal sind unsere Vorfahren daran schuld. Sieht man die Sache geschichtlich, dann war ein gut gepolsterter Frauenkörper sicherer, als ein dünner. Üppigkeit sprach für einen stabilen Zyklus und genügend Nahrung. Da wir in vielen Dingen auch heute noch evolutionär unseren Ahnen gleichen, stahlt eine mollige Frau auch in unserer Zeit Sicherheit aus. Für einen gestressten Mann scheint dies hilfreich zu sein, wenn es um die Verarbeitung seiner Belastung geht.

Bei dem Versuch wurden 40 Männer in Stress versetzt. Mit einer Rede vor Publikum und mit dem Lösen von Rechenaufgaben mussten sie Druck aushalten. Nach einer Pause zeigte man den Probanden vereinheitlichte Bilder von Frauen. Die Männer sollten diejenigen heraussuchen, die ihrer Meinung nach die dickste und dünnste war, die ihnen gefiel. Einer Kontrollgruppe von ebenfalls 40 Männern wurden - ohne Stress - die gleichen Fotos vorgelegt.

Das eindeutige Ergebnis ließ Männer mit Stress zu schwergewichtigeren Damen greifen. Da durch die Standardisierung andere äußere Faktoren, wie beispielsweise das Alter, kaum in Erscheinung traten, lässt die Untersuchung den Schluss zu, dass sich männlicher Stress auf die Attraktivität üppigerer Frauen in den Augen der Männer positiv auswirkt.