Gesundheitsstudie belegt: 20 Prozent aller Erwachsen sind Opfer psychischer Gewalt

Von Cornelia Scherpe
4. Juni 2013

Schon längst ist es allgemein anerkannt, dass es nicht nur körperliche Gewalt gibt, sondern auch seelische Misshandlung. Diese psychische Gewalt hinterlässt bei den Opfern ebenso ihre Spuren, auch wenn man diese nicht auf dem Körper sehen kann. Doch genau dieser Fakt macht es häufig schwer, die Opfer überhaupt als solche zu erkennen, denn viele Schweigen unter der Gewalt und wollen sich nach außen hin nichts anmerken lassen.

Die Gesundheitsstudie DEGS wollte es daher einmal genauer wissen und führte eine Umfrage durch. Man konnte insgesamt auf die Mitarbeit von 5.939 Probanden bauen, die alle zwischen 18 Jahren und 64 Jahren alt waren. Es wurden sowohl Männer als auch Frauen befragt und man versicherte ihnen natürlich Anonymität zu. Auf die Frage, ob sie in den vergangenen zwölf Monaten psychische Gewalt gegen ihre Person erleben mussten, antworteten 20 Prozent mit einem Ja.

Das bedeutet, dass jeder Fünfte tatsächlich das Opfer von seelischem Missbrauch gewesen war. Allerdings gab auch jeder Zehnte an, dass er oder sie selbst mit dieser Gewalt gegen einen Mitmenschen vorgegangen war. Die Zahl der körperlichen Gewaltopfer war dagegen kleiner. Hier gab nur jeder 20ste Proband an, dass er physisch angegriffen worden war. Als Täter körperlicher Gewalt outete sich drei Prozent.

Die Forscher fragten auch nach dem Ort der seelischen Gewalt und dabei gaben neun Prozent der Männern und der Frauen an, dass sie diese am Arbeitsplatz durch Mitarbeiter oder leitenden Personen erfahren müssen. Zudem zeigte sich, dass die Zahl der Betroffenen vor allen Dingen in jungen Jahren höher ist. Je älter ein Proband war, desto seltener war er das Opfer von Gewalt gewesen.