Gibt es bald einen Impfstoff gegen Heroin?

Von Cornelia Scherpe
16. Mai 2013

Es ist Wissenschaftlern aus den USA gelungen, ein neues Vakzin zu entwickeln, bei dem zumindest im Tierversuch die Abhängigkeit von Heroin gestoppt werden konnte. Der Impfstoff bringt den Körper dazu, spezielle Antikörper zu bilden. Diese Antikörper richten sich gezielt gegen Heroin und auch gegen dessen Abbauprodukte.

Wichtig war es den Forschern, eine Impfung zu erschaffen, die es der Droge so gut wie unmöglich macht, in das Gehirn zu gelangen. Heroin ist normalerweise dazu in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und daher das Hochgefühl auszulösen, nach dem alle Abhängigen so süchtig werden. Der vom Impfstoff angeregte Antikörper bindet sich jedoch so an die Droge, dass diese nicht mehr durch die Schranke kommt und daher im Gehirn keinen Schaden mehr anrichten kann. Die Mäuse, denen man im Experiment den Impfstoff gab, reagierten auf Heroin genau so, wie die Forscher es erhofft hatten: Sie hatten keine Lust, die Droge zu sich zu nehmen.

Noch erfreuter war man allerdings, dass der Impfstoff sogar bei Mäusen half, die bereits süchtig nach Heroin waren. Es wurden zwei Gruppen gebildet, wobei nur eine drei Mal den Impfstoff bekam. Die andere erhielt eine Salzlösung und diente als Placebogruppe. Nun gab man jedem Tier Heroin und setzte sie anschließend mit einer Pfote auf eine heiße Platte.

Da Heroin die Schmerzempfindlichkeit senkt, war zu erwarten, dass süchtige Tiere sich langsamer von der Gefahr entfernen. Dies war auch der Fall. Die nicht-geimpften Tiere standen unter der Wirkung von Heroin und zeigten wenig Schmerzempfinden. Die anderen süchtigen Mäuse jedoch zogen die Pfoten schnell zurück. Das Heroin war bei ihnen also dank des Impfstoffes nicht im Hirn angekommen.