Gibt es bald "Krankenhaus to go"?

Von Cornelia Scherpe
30. November 2012

Viele Menschen könnten sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie das Leben ohne den "Coffee to go" ist. Forscher hoffen, dass man sich in wenigen Jahren nicht mehr vorstellen kann, wie die Medizin ohne "Krankenhaus to go" war. Aktuell arbeitet man daran, eine lebensrettende Herz-Lungen-Maschine für den mobilen Einsatz zu kreieren.

Erste Modelle jenseits der Testphase gibt es bereits und eines davon feierte nun seine Premiere. In Regensburg musste kürzlich in einer Werkhalle der Notarzt gerufen werden, als ein 57 Jahre alter Mann zu Boden ging. Er hatte einen akuten Herzinfarkt und wurde von dem ankommenden Rettungsarzt mittels mobiler Notfallmedizin versorgt.

Damit wurde die Methode weltweit zum erstem Mal eingesetzt und das direkt mit einem durchschlagenden Erfolg. Der Patient überlebte und kann heute darüber berichten, was geschehen ist. Die Retter brachten ihn nicht auf schnellstem Wege in die Klinik, sondern kamen mit einer Herz-Lungen-Maschine in die Werkhalle. Ohne diese mobile Hilfe vor Ort wäre der Mann vermutlich gestorben, denn weder sofortige Elektroschocks, noch die zeitnahe Vergabe von Medikamenten wirkte.

Er wäre also auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben. Doch die mobile Maschine übernahm die Arbeit von Lunge und Herz und rettete so sein Leben. Später im Krankenhaus erhielt er einen Stent und ist nun wieder entlassen.

Die Mediziner betonen aber, dass es sich hier nicht um ein Wunder der Technik handelt, dass künftig jeden Unfallort zum Krankenhaus werden lässt. Gerade wenn ein Mensch viel Blut verloren hat, nützt es nicht viel.