Gibt es bald neue Zeichen auf der Computer-Tastatur?

Informatiker plant Erneuerung der Tastatur zur einfachen Eingabe von Sonderzeichen

Von Ingo Krüger
19. September 2011

Jeder, der häufig am Computer sitzt, kennt die in Deutschland übliche "QWERTZ"-Tastatur. Diese ist nach der Reihenfolge der Buchstabentasten am linken oberen Rand benannt. Vorgabe ist die DIN 2137. In vielen anderen Ländern ist der Buchstabe Z allerdings auf eine andere Position verlegt. Dafür ist das Y nach oben gerückt. Resultat: Die "QWERTY"-Tastatur.

Tastenbelegung abhängig von Sprachgruppe

Die Tastenbelegung auf dem Keyboard gibt die Internationale Organisation für Normung (ISO) vor. Die ISO legt unter anderem die Größe der Tasten fest und bestimmt auch, dass es eine Reihe mit Funktionstasten und darunter eine Reihe mit alphanumerischen Tasten geben muss.

Allerdings haben unterschiedliche Sprachgruppen auch andere Buchstaben auf der jeweiligen Tastatur. Bestimmt wird dies durch die Häufigkeit der Buchstaben in der jeweiligen Sprache.

Die neuen Möglichkeiten dank Pentzlin

Der deutsche Informatiker Karl Pentzlin hat nun eine Europa-Tastatur entwickelt, die es ermöglichen soll, Sonderzeichen aus anderen Sprachen mit der Taste "Alt Gr" direkt einzugeben. Noch braucht man für besondere Zeichen eine spezielle Software oder muss eine komplizierte Tastenkombination mit den Ziffern-Codes des sogenannten ASCII-Zeichensatzes anwenden. Bekannt ist in Deutschland bislang vor allem die Eingabe des @-Zeichens (Alt Gr + Q) oder des Euro-Symbols € (Alt Gr + E).

Auf der von Pentzlin entwickelten Tastatur lässt sich beispielsweise der skandinavische Buchstabe ø mit "Alt Gr" und einem D eingeben. Der umständliche ASCII-Code "Alt + 0248" muss nicht mehr eingetippt werden. Auch typografische Feinheiten wie eine breite oder eine schmale Leerstelle oder die Wahl zwischen einem Gedankenstrich und einem Minus-Zeichen sind so möglich.

Mögliche Verabschiedung der Neuerungen im Jahr 2012

Noch bis zum 18. November sind Kommentare und Äußerungen zur Neugestaltung der DIN 2137 möglich. Anfang 2012 soll sie verabschiedet werden. Noch ist allerdings nicht absehbar, ob sich der Vorschlag von Pentzlin durchsetzen wird. Das wäre ein großer Schritt, erklärt Ahmet Çakir, Obmann im DIN-Normenausschuss "Ergonomie für Informationsverarbeitungssysteme".

Wer nicht so lange warten möchte, hat jetzt schon die Möglichkeit, sich die Treiber-Software für die Tastaturbelegung nach den Vorstellungen von Karl Pentzlin herunterzuladen.