Gipfelstürmer leben glücklich: Warum das Empfinden von Ehrfurcht Glücksgefühle auslöst

Von Nicole Freialdenhoven
23. Juli 2012

Wer kennt sie nicht, die kurzen Momente eines schier atemberaubenden Glückes: Bergsteiger empfinden sie, wenn sie endlich den Gipfel erreicht haben, Weltreisende wenn sie endlich einer Sehenswürdigkeit gegenüber stehen, von deren Anblick sie seit vielen Jahren träumten. Auch der Anblick des gerade fertiggestellten Eigenheims oder der gerade erworbenen Luxuslimousine kann ein Gefühl auslösen, das bislang von den Wissenschaft vernachlässigt wurde: Die Ehrfurcht.

Dabei stellten Forscher der University of Minnesota in den USA nun fest, dass das Empfinden von Ehrfurcht den Menschen langfristig positiv beeinflussen kann. Der Grund ist einfach: Wer bestimmte atemberaubende Momente besonders ehrfürchtig empfindet, erlebt diesen Moment viel bewusster als den regulären Alltag. Die Zeit scheint sich zu verlangsamen. Und wer das Gefühl hat, mehr Zeit zu haben, fühlt sich im allgemeinen auch zufriedener als Menschen, deren Leben im Sekundentakt vorbei zu rauschen scheint.

Längefristige Beobachtungen haben ergeben, dass Menschen, die häufiger Ehrfurcht empfinden, im der Regel auch geduldiger gegenüber ihren Mitmenschen sind und hilfsbereiter. Auch dies führt wiederum dazu, dass sich diese Menschen glücklicher fühlen.