Google Glass im Test - Nur wenige Apps für die Datenbrille

Von Ingo Krüger
1. August 2013

Google Glass soll 2014 in den USA auf den Markt kommen. Zu welchem Preis ist noch nicht bekannt. Einige Hundert Tester sind dort jedoch bereits unterwegs, um die Datenbrille auf ihre Alltagstauglichkeit zu überprüfen.

Google Glass ist ein an einem Brillengestell getragener Miniaturcomputer, der Informationen in das Sichtfeld einblendet. Diese können mit einem aufgenommenen Bild kombiniert werden, das eine in Blickrichtung des Trägers integrierte Digitalkamera live liefert. Aus dem Internet unmittelbar bezogene und versendete Daten geben weitere Infos. Wie Tests zeigten, ist von dem projizierten Bild bei Sonneneinstrahlung jedoch nicht viel zu erkennen. Ansonsten ist das 640 x 360 Pixel große Bild recht deutlich.

Um den Minicomputer zu starten, müssen Nutzer mit ihm kommunizieren. Nach dem Befehl "OK Glass" lässt sich Google Glass verwenden. Anweisungen müssen nicht lautstark gegeben werden, allerdings dürfen sie auch nicht zu leise sein. Fotos lassen sich daher nicht unbemerkt anfertigen. Zudem leuchtet der Bildschirm bei Aktivitäten.

Die Gesichtserkennung für Google Glass funktioniert vorläufig nicht. Datenschützer hatten bereits gefordert, dass ein solcher Bruch der Privatsphäre nicht erlaubt werden dürfe. Außerdem muss das Unternehmen Sorge tragen, dass die gesammelten Informationen keine Datenschutzrechte Dritter verletzen und sie nicht in unbefugte Hände geraten. Ob sich dies realisieren lässt, sei allerdings eher fraglich, wie Experten kritisieren.

Anfang 2014 soll die offizielle Markteinführung erfolgen. Dies hängt aber auch davon ab, ob bis dahin ausreichend Apps zur Verfügung stehen. Bislang gibt es nur sehr wenige, darunter Twitter, Facebook und Evernote. Außerdem ist es möglich, die Nachrichten der "New York Times" oder von CNN zu lesen.