Gotthard-Straßentunnel soll zweite Röhre erhalten

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

Der Gotthard-Straßentunnel, mit 16,9 Kilometern Länge der drittlängste Straßentunnel der Welt und der längste in den Alpen, erhält eine zweite Röhre. Dies entschied jetzt der Schweizer Bundesrat. Grund für den Bau ist die notwendige Totalsanierung der ersten Röhre, die 1980 eröffnet wurde. Um die Zwischendecke und den Fahrbahnbelag zu erneuern, ist eine Sperrung für mehrere Jahre erforderlich. Die Bauzeit für die zweite Röhre soll laut Planungen von 2020 bis 2027 dauern. Anschließend würde die Sanierung der bestehenden Röhre beginnen. Die Kosten sollen bei 2,8 Milliarden Schweizer Franken (2,33 Milliarden Euro) liegen.

Doch es regt sich bereits Widerstand gegen eine zweite Röhre. So planen Sozialdemokraten, Grüne und Umweltverbände ein Referendum, das 2015 stattfinden soll. Die Entscheidung des Bundesrats widerspreche dem Willen des Volkes, das sich in einer Abstimmung dafür ausgesprochen hat, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Zudem hätte eine zusätzliche Röhre mehr Lastwagen, mehr Lärm und mehr Abgase zur Folge.

Die Mehrheit im Bundesrat war jedoch anderer Ansicht. Es sei zwar billiger, den Gotthard-Straßentunnel während der Sanierungsarbeiten komplett zu sperren, allerdings würde dies zu einem Verkehrschaos führen, erklärten die Befürworter.