Graffiti-Kunst im Libanon - Beirut ist das Zentrum der arabischen Street Art

Politische Botschaften und der Kampf der Geschlechter dominieren als Themen der Straßenkunst

Von Nicole Freialdenhoven
28. Januar 2013

Seit einigen Jahren ist Street Art in westlichen Großstädten weit verbreitet: Dabei handelt es sich um politische Graffiti, die entweder mit Sprühdosen direkt auf die Wände gemalt wird oder mit Hilfe von Schablonen als Stencils aufgetragen werden. Mittlerweile hat die Street Art-Welle auch die arabische Welt erfasst und vor allem in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat sich eine kreative Szene entwickelt, die immer mehr Besucher anlockt.

Kunst mit und ohne Botschaft

Vor allem im Studentenviertel Hamra ist an fast jeder Häuserwand mittlerweile Street Art zu finden: Politische Botschaften und der Kampf der Geschlechter dominieren, doch dazwischen finden sich auch einfache Albernheiten und künstlerische Themen. Bekannte Sprayer-Gruppen verzichten sogar ganz auf Politik und Religion, um stattdessen mit offizieller Genehmigung bei Tageslicht arbeiten zu können.

Korruptes Sicherheitspersonal

Andere setzten dagegen auf politische und gesellschaftliche Kritik und bestechen die Sicherheitsleute mit Zigaretten oder Geld, um in Ruhe arbeiten zu können. Nicht immer kommen sie jedoch ungeschoren davon: Zwei junge Künstler, die das syrische Regime per Street Art kritisierten, wurden festgenommen, weil sie angeblich die Sicherheit des Libanons gefährdeten.