Größerer Brandschaden durch Styropor-Wärmedämmung?

Von Susanne Schwarz
14. Februar 2013

Hausbesitzer ließen sich in jüngster Zeit von Berichten verunsichern, nach denen eine Wärmedämmung aus Styropor, auch Expandierter Polystyrol (EPS) genannt, im Falle eines Hausbrandes wie Brandbeschleuniger wirkt. So wirksam diese Dämmung auch in puncto Energiesparen ist, so groß wurde auch die Sorge betroffener Hauseigentümer.

Ein Mitarbeiter der Deutschen Energie-Agentur, Christian Stolte, gibt aber Entwarnung. Er nimmt Bezug auf die drei genannten Fälle aus den Jahren 2005, 2011 und 2012. Diese Zahl sei verschwindend gering, wenn man den statistischen Wert von 200.000 Hausbränden zu Grunde legt. Hartmut Ziebs vom Deutschen Feuerwehrverband kennt die Details der o.a. Brände. In einem Fall war die Hauswand noch nicht verputzt, in einem anderen wurde ein Brand direkt vor der Hauswand gelegt. Im letzten Fall handelte es sich um ein nicht zertifiziertes Dämmsystem, das zudem nicht fachgerecht angebracht wurde.

Demnach sollte keiner der drei Fälle für Unsicherheit und Panik sorgen. Auch die Bauminister der Länder bestätigten die Sicherheit von fachgerecht angebrachter, zertifizierter Wärmedämmung aus Styropor. Wolfgang Setzler ist beim Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme tätig. Er bestätigt, dass ausschließlich schwer entflammbares EPS benutzt wird. Der Gesetzgeber sorgt für zusätzliche Sicherheit, indem er Brandriegel und Fensterstürze vorschreibt. Es handelt sich hierbei um Lagen, die nicht brennbar sind.

In einem Versuch aus dem Jahre 2009 wurde bewiesen, dass eine fachgerechte EPS-Dämmung einem Feuer ca. 90 Minuten standhielt. Brandsperren sind allerdings nur für höhere Gebäude ab sieben Metern Höhe vorgeschrieben. Zusätzlicher Brandschutz bei Neubauten in Form von Mineralwolle über Türen und Fenstern, kann schon für einen zusätzlichen Betrag von ungefähr 5.000 Euro integriert werden.