Großbritannien: Behandlungsfehler eines deutschen Arztes führt zu Vorurteilen

Von Thorsten Hoborn
25. Mai 2009

Der Tod eines 70-jährigen Patienten entfachte in Großbritannien eine Diskussion um Regelungen des Wochenend- und Nachtdienstes. Der an einem Nierenleiden erkrankte Mann kam durch eine Überdosis Schmerzmittel ums Leben. Verabreicht wurde ihm diese im Rahmen eines Vertretungsdienstes durch einen schwer übermüdeten Arzt aus Nordrhein-Westfalen.

Immer häufiger übernehmen ausländische Ärzte diese Art von Schichtdiensten, weil sie, trotz weiter Anreise und Stress, eine gute Möglichkeit sind, um in kurzer Zeit hohen Umsatz zu erzielen. Auch für die britischen Ärzte rechnet sich diese Lösung, da sie zwar Etatkosten für die angereisten Mediziner übernehmen müssen, andererseits aber Arbeitszeit einsparen und entlastet werden.

Streitpunkt ist nun das Sicherstellen der Behandlungsqualität, für das die "Care Quality Commission" (CQC) verantwortlich ist. Weiterhin berichten gesundheitspolitische Beobachter schon von einem fremdenfeindlichen Stimmungswandel, der sich gegen die ausländischen Vertretungen richtet.