Große Wäsche in Indien - Das größte Pilgerfest der Welt hat begonnen

Von Nicole Freialdenhoven
15. Januar 2013

Im Norden Indiens hat am vergangenen Wochenende das Kumbh Mela-Festival begonnen, das nur alle drei Jahre stattfindet und als größtes Pilgerfest der Welt gilt. Zum Auftakt badeten drei Millionen hinduistische Gläubige im heiligen Fluss Ganges, um sich von ihren Sünden reinzuwaschen. Ingesamt dauert das Festival 55 Tage lang und wird von gut 90 Millionen Hindus besucht.

Wichtigster Ort für die zeremoniellen Waschungen der Pilger ist die Stadt Allahabad am Zusammenfluss von Ganges und Yamuna (sowie dem nur in der indischen Mythologie existierenden Fluss Saraswati).

Umweltschützer warnen Besucher dagegen vor dem Bad im Ganges, der nicht nur eisig kalt ist, sondern auch einer riesigen Kloake gleicht. Uferstädte leiten ungefilterte Fäkalien und Industrieabwässer in den Fluss, während Bauern Wasser für ihre Felder abzapfen, so dass der Ganges teilweise nur noch knietief ist. Ein Öffnen der Dammschleusen flussaufwärts bringt nur wenige Verbesserungen.

Das Kumbh Mela-Festival geht auf einen Mythos zurück, nach dem sich Götter und Dämonen um ein unsterblich machendes Elixier stritten. Dabei fielen vier Tropfen auf die Erde herab, an denen die Städte Allahabad, Haridwar, Ujjain und Nashik gegründet wurden. Pilger hoffen nun, durch das Bad im Fluss aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt auszubrechen und unsterblich zu werden.