Großwildjagd in Nordamerika früher als bisher bekannt

Dank einer Kohlenstoffanalyse konnten gefundene Mastodonknochen neu datiert werden

Von Ingo Krüger
24. Oktober 2011

Großwildjagd vor fast 14.000 Jahren. Menschen umringen riesige Mammuts und schleudern Speere, die tödliche Verletzungen zufügen. Noch ein paar Schritte schleppt sich das mammutähnliche Mastodon, dann bricht es zusammen. So oder ähnlich könnte es sich vor Jahrtausenden abgespielt haben.

1977 hatten Wissenschaftler auf der Halbinsel Olympic im US-Bundesstaat Washington die Knochen eines amerikanischen Mastodons gefunden. In einem Rippenknochen entdeckten sie die Spitze eines Speers.

Nordamerikaner jagten Mastodons und Mammuts 800 Jahre früher als angenommen

Nun untersuchten Forscher der Texas A&M University erneut die Fundstücke und datierten sie dank einer Kohlenstoffanalyse neu. Sie setzten das Alter der Rippenknochen und Stoßzähne auf 13.800 Jahre fest. Demnach haben in Nordamerika Menschen 800 Jahre früher als bisher angenommen Mastodons und Mammuts gejagt.

Das von den Forschern festgelegte Datum liegt damit vor der Zeit der Clovis-Kultur, die man für die ersten Jäger in Nordamerika hielt. Zudem ergab eine Computertomographie, dass es sich bei der Speerspitze um ein zugespitztes Stück Mastodonknochen handelt. Sie bohrte sich ungefähr 2,5 Zentimeter in die Rippe und brach dann ab.

Die nordamerikanischen Großtierarten, so die Archäologen, zählten daher schon sehr viel eher zur Jagdbeute der damaligen Menschen als bereits bekannt. Nicht erst die Clovis-Kultur hatte Schuld am Verschwinden der Mastodons.

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