Grusel auf dem Grand Place - Weihnachtsbaum in Brüssel erhitzt die Gemüter

Von Nicole Freialdenhoven
5. Dezember 2012

Der Versuch wohlige Weihnachtsgefühle durch moderne Technik zu ersetzen, ist in der belgischen Hauptstadt Brüssel gründlich danebengegangen. Der neuartige Weihnachtsbaum Xmas3 auf dem romantischen Grand Place hat für eine Welle der Empörung gesorgt. Statt eines echten Baumes wie in den Vorjahren stellte die Stadt ein 24 Meter hohes Gerüst aus verschraubten Metallrohren auf, das aus mit weißen Tüchern bespannten Würfeln besteht. Abends werden die Würfel bunt angeleuchtet, blinken und blitzen.

"Potthässlich", so die einhellige Meinung der Bevölkerung in Brüssel. Eine Online-Petition, die den Austausch des Monstrums gegen einen traditionellen Weihnachtsbaum forderte, fand innerhalb weniger Tage 25.000 Unterzeichner. Auch auf Facebook tobt der Volkszorn. Verschwörungstheoretiker witterten gar eine Kampagne der muslimischen Bürger Belgiens, die christliche Symbole aus der Öffentlichkeit verbannen wollten - obwohl auf dem Grand Place noch immer eine Krippe umgeben von echten Bäumen steht.

Auch der Hinweis, dass Xmas3 von einem Energiekonzern gesponsort wird und der Steuerzahler keinen Cent zu den 40.000 Euro Kosten beitragen muss, hilft wenig. "Das Ding muss weg!", lauten die Kommentare auf dem Grand Place. In diesem Jahr müssen die Brüsseler das Gerüst wohl noch aushalten, aber ob es nächstes Jahr noch einmal wiederkehrt ist zweifelhalft.