Gürtelrose-Impfung künftig eine Kassenleistung
Ab 60 Jahren und für Risikogruppen bereits ab 50 übernimmt die Krankenkasse zukünftig die Impfung gegen Gürtelrose
Der Erreger Herpes Zoster löst bei erstmaliger Infektion die sogenannten Windpocken aus. Wer diese überstanden hat, ist jedoch nur indirekt geheilt. Die Viren ziehen sich in das Rückenmark zurück und bleiben dort ein Leben lang. Wird das Immunsystem geschwächt, wandern die Erreger entlang der Nerven zur Haut und lösen neben starken Schmerzen auch einen typischen Hautausschlag aus. Für Träger von Herpes Zoster kann es daher im Laufe der Jahre immer wieder zur sogenannten Gürtelrose kommen.
Neuer Impfstoff verträglicher
Lange Zeit existierte nur ein Impfstoff, der mit lebenden, stark abgeschwächten Viren arbeitete. Die STIKO hat diesen Lebendimpfstoff jedoch nicht empfohlen, da vor allem geschwächte Personen statt zu profitieren, darunter leiden könnten. Forscher haben daher nach einer anderen Lösung gesucht und vor rund einem Jahr einen neuen Impfstoff entwickelt. Dieser ist verträglicher und kann dennoch zu gut 90 Prozent vor einem Ausbruch der Viren und damit einer Gürtelrose schützen. Dafür sind zwei Impftermine nötig, der zweite nach zwei oder spätestens sechs Monaten.
Kostenübernahme der Impfung bei Risikogruppen bereits ab 50
In Deutschland hat nun der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) beschlossen, dass diese Impfung für alle ab 60 Jahren zur Kassenleistung wird. Wer die Impfung in Anspruch nehmen möchte, muss keine Kosten selbst begleichen. Zudem gibt es eine Sonderregelung für alle Risikogruppen. Diese erhalten die Kassenleistung bereits ab 50 Jahren. Zu den Risikogruppen zählen Diabetiker, HIV-Patienten aber auch alle anderen Menschen mit einem chronisch geschwächten Immunsystem. Bei rheumatoider Arthritis und chronischen entzündlichen Darmerkrankungen greift die Kassenübernahme ab 50 Jahren ebenso. SLE-Patienten (systemischer Lupus erythematodes), Asthmatiker und COPD-Patienten und Menschen mit Niereninsuffizienz können ebenfalls mit 50 die Impfung übernehmen lassen.
Die Altersgrenzen wurden im Hinblick auf die Häufigkeit einer Gürtelrose festgelegt. Von den statisch 300.000 Fällen pro Jahr treten zwei Drittel bei Menschen über 50 Jahren auf. Schwere Verläufe im Form einer postzostischen Neuralgie (bis zu Monate andauernde Nervenschmerzen) betreffen rund fünf Prozent der Patienten.