Gut angezogen vor Gericht - Um das Outfit von Untersuchungshäftlingen kümmern sich die Angehörigen

Von Ingrid Neufeld
9. Juli 2013

Es gibt Gerichtsverhandlungen, die von der Öffentlichkeit stark beachtet werden. Dabei fällt auf, dass die Angeklagten in diesen Verhandlungen sehr gepflegt angezogen sind. Natürlich liegt die Frage nahe, woher die Angeklagten in der Untersuchungshaft die Kleidung bekommen.

Normalerweise erhalten die Gefängnisinsassen ihre Kleidung von Bekannten und Verwandten, die ihnen das Passende zum Anziehen mitbringen. Sie dürfen im Prozess, aber auch im Gefängnis durchaus Privatkleidung anziehen. Anstaltskleidung tragen sie nur, wenn es keine Angehörigen gibt, die ihre Kleidung für sie reinigen.

Erst wenn ein Straftäter verurteilt ist, muss er Anstaltskleidung tragen. Wenn Angehörige dem Untersuchungsgefangenen Kleidung bringen wollen, dürfen Sie diese nicht direkt an den Gefangenen aushändigen, sondern müssen sie an bestimmten Stellen der Haftanstalt abliefern.

Denn die Gegenstände werden erst durchsucht, bevor sie an die Gefangenen weitergeben werden. Es gibt sogar eigene Merkblätter der Justizvollzugsanstalten, in denen Anzahl, Inhalt und Größe der durch die Post verschickten Pakete genau vorgegeben sind. Der Strafverteidiger darf dem Gefangenen nichts aushändigen, er kann die ordentliche Kleidung allerdings organisieren.

Es ist jedem selbst überlassen, wie er vor Gericht erscheint. Anzug, oder Kostüm ist keinesfalls ein Muss. Natürlich kann der Untersuchungsgefangene seine Kleidung nicht über Kataloge, oder übers Internet bestellen. Außerdem ist Ihnen der Zugriff auf Konten versperrt. Bargeld dürfen sie ebenfalls keines haben. Die übliche Körperhygiene wird in festgelegten zeitlichen Abständen angeboten.

Wenn jedoch Diktatoren im Gefängnis sitzen, ist einiges anders: Saddam Hussein erhielt von einem kurdischen Maßschneider vier sehr elegante Anzüge und das Label von Rcep Cesur war oft genug im Fernsehen zu sehen, nämlich jedes Mal wenn Hussein in die Sakkotasche langte, so dass Cesur von diesem Prozess entsprechend profitierte. Denn anscheinend wollten danach viele wie ein Diktator aussehen, da Cesur etliche Neuaufträge bekam.