Gut für's Immunsystem: Eltern sollten den Schnuller des Kindes in den Mund nehmen

Von Cornelia Scherpe
12. August 2013

Es gibt viele Weisheiten, die man frischgebackenen Eltern mit auf den Weg gibt. Ein Spruch besagt, dass die Schnuller der Kinder von den Eltern nicht abgeleckt werden sollten, da die Erreger im Mund des Erwachsenen für das Baby gefährlich werden könnten.

Da das kleine Immunsystem noch nicht so weit ausgebildet ist, besteht die Möglichkeit, dass es von diesem Kontakt überfordert wird und sich folglich eine Krankheit entwickelt. Doch die moderne Medizin revidiert jetzt diese alte Weisheit.

Demnach schadet es überhaupt nicht, wenn Mutter oder Vater den Schnuller einmal selbst in den Mund nehmen, bevor ihr Kind ihn bekommt. Eine Studie aus Schweden ermittelte, dass vielmehr das Gegenteil der Fall ist.

Man arbeitete mit 184 Kleinkindern und ihren Eltern. In 80 Prozent der Fälle war mindestens einer der beiden durch eine Allergie vorbelastet. In 75 Prozent der Fälle arbeiteten die Eltern mit Schnullern, wobei im Großteil der Fälle die Eltern diesen mit normalen Leitungswasser reinigten.

Rund 50 Prozent gaben jedoch auch an, regelmäßig für eine schnell Reinigung den Schnuller kurz in den eigenen Mund zu nehmen. Die Studie hatte daher idealerweise zwei etwa gleich große Teilgruppen.

Wie wirkten sich nun die oralen Keime auf die Kinder aus? Dies ermittelte man, indem man nach 18 Monaten Tests mit ihnen durchführte. Im Schnitt hatten 25 Prozent ein Ekzem bekommen, 15 Prozent eine Allergie gegen ein Nahrungsmittel und fünf Prozent zeigten erste Asthmasymptome.

Die Kinder, deren Eltern den Schnuller im Mund gehabt hatten, hatten allerdings seltener Allergien entwickelt und zeigten zudem weniger Ekzeme. Auch bei einem zweiten Test nach 36 Monaten war dieser Unterschied in den Teilgruppen noch vorhanden gewesen.