Gutes Fett, böses Fett - Geheimnis um Schlanksein gelüftet?

Von Katharina Cichosch
2. Juli 2012

Bei der Beantwortung der Frage, wieso manche Menschen scheinbar ohne zuzunehmen schlemmen können, während andere schon bei kleinen Mengen Nahrung an Gewicht zulegen, könnte die Wissenschaft jetzt einen entscheidenden Schritt weiter gekommen sein. Der Schlüssel zur Antwort liegt wieder einmal in der Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Fett, diesmal nicht auf dem Speiseplan, sondern im Organismus selbst.

Denn offenbar verfügt der Mensch sowohl über weißes Fettgewebe, welches also zum Beispiel für die Polsterbildung an Po, Hüften oder Bauch verantwortlich ist, wie auch über sogenanntes braunes Fettgewebe. Die Farbe erklärt sich durch die enorm gute Durchblutung. Überhaupt ist braunes Fettgewebe offenbar sehr viel aktiver als weißes Fettgewebe und sogar direkt an Stoffwechselvorgängen beteiligt. Die hierin enthaltenen Körperzellen funktionieren regelrecht wie ein Katalysator, der den Organismus auf Hochtouren bringt und dafür sorgt, dass ordentlich Energie verbraucht wird.

Devanjan Sikder und sein Team vom Sanford-Burham Medical Research Institute in Orlando, Florida haben jetzt untersucht, wieso das braune Fettgewebe bei einigen zu einem schnelleren Stoffwechsel führt, bei anderen jedoch offenbar inaktiv bleibt. Untersucht werden sollte diese Frage an Hand eines Tierversuchs mit Mäusen. Das Ergebnis: Ein ganz bestimmtes Hormon, Orexin, ist offenbar verantwortlich dafür, dass die Zellen im braunen Fettgewebe auf Hochtouren laufen. Fehlte das Hormon oder war es nur in geringer Konzentration vorhanden, dann funktionierte auch die Kalorienverbrennung deutlich schlechter. Die Wissenschaftler erhoffen sich aus diesem Versuch weitere Erkenntnisse für möglicherweise völlig neue Behandlungsmöglichkeiten bei Übergewicht.