Haarausfall ist nicht nur ein Problem von Männern

Noch gibt es keine Therapie, die allen Fällen der Alopecia areata gerecht wird

Von Jutta Baur
27. Oktober 2011

Für viele Betroffene ist es ein großes Erschrecken: Am Kopf zeigen sich plötzlich kreisrunde, unbehaarte Areale. Weder jucken sie, noch zeigen sich sonstige Auffälligkeiten. Meist handelt es sich hierbei um den "Kreisrunden Haarausfall". Der Fachausdruck dieser Erkrankung lautet "Alopecia areata".

Unterschiede im Verlauf

Man rechnet sie heutzutage zu den Autoimmunerkrankungen. Sie basiert laut wissenschaftlichem Kenntnisstand auf einer Entzündungsreaktion des Körpers. Die Ursache für diese Erscheinung ist nach wie vor unbekannt.

Besonders Frauen hadern mit ihrem Schicksal, wenn bei ihnen der kreisrunde Haarausfall aufgetreten ist. Eines der weiblichsten Attribute verliert dadurch an Ausdruckskraft und viele Patientinnen fühlen sich unattraktiv. Der Verlauf der Erkrankung zeigt unterschiedliche Bilder. Bei manchen Personen entstehen nur ein oder zwei kahle Stellen, bei anderen hingegen breiten sie sich über den ganzen Kopf aus.

Noch keine Therapie entdeckt

Bei der Mehrheit der Erkrankten wachsen früher oder später die Haare wieder nach. Bei der Hälfte der Patienten geschieht dies spontan bereits im ersten Jahr. Mediziner gehen davon aus, dass sich eine fehlgeleitete Immunreaktion von selbst wieder in die richtigen Bahnen lenkt - Rezidive sind jedoch möglich.

Derzeit leiden in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen an einem solchen Haarausfall. Auch wenn bei dieser Krankheit kein Juckreiz oder gar Schmerzen auftreten, ist die seelische Not enorm.

Noch gibt es keine Therapie, die allen Fällen gerecht wird. Eine Immunbehandlung mit "Diphenylcyclopropenon" verspricht derzeit gute Ergebnisse. Auch ein Verfahren mit Licht schlägt bei einigen Patienten an. Darüber hinaus wird häufig mit Kortison behandelt.