Haben die Wikinger mit Hilfe von Sonnensteinen den Weg nach Amerika gefunden?

Der Doppelspat könnte den Wikingern geholfen haben, sich auf den Weltmeeren zu orientieren

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
4. November 2011

Noch heute stellt sich die Frage, wie haben es die Wikinger geschafft, den Seeweg von Norwegen nach Amerika zu finden. Heute benutzt die Schifffahrt moderne Navigationshilfen, wie GPS und an den Küsten weisen Leuchttürme, Leuchtfeuer und Bojen ihnen den Weg in den sicheren Hafen. Aber auch mit Hilfe von Kompass und Sextanten haben die Seeleute über Jahrhunderte ihren Weg in den Weltmeeren gefunden. Doch welche Hilfsmittel haben vor gut 1.000 Jahren die Wikinger benutzt?

Ein Sonnenstein könnte den Wikingern geholfen haben

Denkbar ist es, dass sie die Position der Sonne mit Hilfe von sogenannten Sonnensteinen - das ist ein Mineral mit bestimmten optischen Eigenschaften - ermittelten. Bei dem Sonnenstein handelt es sich um Doppelspat (Kalzit) und wenn man hindurch schaut, so kann man aufgrund der Helligkeitsunterschiede den Stand der Sonne ermitteln.

Dies funktioniert sogar bei bedecktem Himmel, wie Forscher jetzt feststellten. So könnte also zusätzlich zu

  • Sonne,
  • Mond und
  • Sternen

ein solcher Stein den Wikingern bei ihrer Suche nach dem richtigen Seeweg geholfen haben.

Auch im 16. Jahrhundert war der Sonnenstein möglicherweise noch in Gebrauch

Auch in dem Wrack eines Kriegsschiffes aus dem 16. Jahrhundert, dem sogenannten Alderney-Wrack, fand man einen solchen Sonnenstein. Doch damals verließen sich die Seeleute schon auf ihren Kompass. Aber andererseits konnten die an Bord befindlichen Kanonen den Kompass negativ beeinflussen, so dass der Kapitän sich vielleicht doch noch zusätzlich auf den Sonnenstein verlassen hat.