Haben Menschen den aufrechten Gang am Ufer erlernt?

Von Ingo Krüger
22. März 2012

Für den britischen Naturforscher Charles Darwin war der aufrechte Gang das besondere Kennzeichen des Menschen. Auf diese Weise hatten schon die Vorfahren des Homo Sapiens die Möglichkeit, mit ihren Händen Werkzeuge und Waffen zu tragen, ihren Nachwuchs zu transportieren oder besser an Früchte zu gelangen.

Es gibt verschiedene Theorien, weshalb der Mensch den aufrechten Gang erlernte. Ein Humanbiologe von der FU Berlin, Prof. Carsten Niemetz, ist der Meinung, dass Menschen den aufrechten Gang nicht in der Savanne erlernt haben, um an Nahrung zu kommen, sondern am Wasserufer. So sei der menschliche Körper hervorragend geeignet, sich im Wasser aufzuhalten. Anders als bei Affen gebe der menschliche Organismus nur wenig Wärme über die Beine ab. Es sei daher vorteilhaft, im seichten Wasser zu stehen und sich nicht auf allen vieren zu bewegen. Außerdem sei am Ufer schon immer ausreichend Nahrung wie Fische und Muscheln vorhanden gewesen, erklärt Niemetz.

Nicht alle Wissenschaftler teilen jedoch seine Ansichten. Kritiker wenden ein, dass frühe Menschen zwar in Wassernähe gelebt hätten, aber die sogenannte Ufertheorie von Prof. Niemetz sei rein hypothetisch.