Häusliche Gewalt - Es gibt viele Frauenhäuser in Deutschland doch bislang nur ein Männerhaus

Von Cornelia Scherpe
23. Juni 2010

Es ist ein Tabuthema und es sollte keins sein: häusliche Gewalt gegen Männer. In den Medien hört man immer wieder von tragischen Fällen, in denen Frauen von ihrem Partner geschlagen und misshandelt werden. Doch genau diese Verbrechen verüben auch Frauen an ihren Lebensgefährten. Vielen Opfern ist es peinlich, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, denn immerhin widerspricht es unsrem Klischeedenken.

In Ketzin, in Brandenburg, gibt es deutschlandweit das einzige Männerhaus für männliche Gewaltopfer. Das ist immerhin ein Anfang und soll die öffentliche Aufmerksamkeit stärker auf das Thema lenken. In diesem Haus leben Männer, die den Schritt gewagt haben und der partnerschaftlichen Gewalt entflohen sind. Einer der Mitbegründer, Dietmar Gettner, war selbst ein solches Opfer. Heute hilft er Männern, die wie er damals nicht weiter wissen. Finanziell unterstützt werden in Deutschland nur die Frauenhäuser. Die Gesellschaft und die Politik sollten umdenken.