Haftpflichtversicherungen treiben Hebammen in den Ruin: Über 5000 Euro Versicherungsbeiträge im Jahr

Von Ingrid Neufeld
20. November 2013

Von den 18.000 in Deutschland arbeitenden Hebammen sind 60 Prozent Freiberufler. Nun klagen die Hebammen über ständig steigende Haftpflichtprämien. Laut dem Deutschen Hebammenverband (DHV) in Karlsruhe sollen die Prämien um weitere 20 Prozent vom Juli im nächsten Jahr an, klettern.

Prämien für die Haftpflichtversicherung sollen weiter steigen

Das heißt, die Hebammen zahlen für ihre Haftpflichtversicherung eine Gebühr von mehr als 5.000 Euro im Jahr. Damit nicht genug, schon für das Jahr 2015 wurden weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt. Damit wird es für Frauen zunehmend schwerer, eine Hebamme für Geburt und das anschließende Wochenbett zu finden. Die Prämienerhöhung trägt zur Verschärfung dieser Situation bei.

Deshalb will der Hebammenverband eine Lösung durch den Gesetzgeber durchsetzen. Er denkt dabei an einen staatlich finanzierten Haftungsfond, von dem die Kosten bis zu einer festgelegten Haftungsobergrenze übernommen werden.

Die Prämien stiegen innerhalb der letzten zehn Jahre um das zehnfache

Die Gehälter der Hebammen waren im letzten Jahr aufgrund der Erhöhungen von Haftpflichtprämien nach langem Ringen angehoben worden. Die Versicherungsbeiträge wurden in den letzten zehn Jahren um das zehnfache erhöht. Die Ursache dafür sind die zunehmenden Regressforderungen der Sozialversicherungsträger und die Tatsache, dass immer mehr Eltern klagen.

Eine Berufshaftplficht hat nur noch ein einziges Versicherungskonsortium im Angebot. Vor allem diejenigen unter den Hebammen, die noch freiberuflich klassische Geburtshilfe leisten, sind davon betroffen, das sind rund 3000 freiberuflich arbeitende Hebammen.