Halsschmerzen im Winter: Es müssen nicht immer die Mandeln sein

Von Nicole Freialdenhoven
7. März 2013

Wer im Winter unter schweren Halsschmerzen leidet, macht dafür meistens die Mandeln verantwortlich. Viele greifen sogar schnell zum drastischen Mittel und lassen die Mandeln entfernen. Davor warnen Mediziner jedoch: Häufig sind es gar nicht die Mandeln, sondern eine allgemeine Rachenentzündung, von der auch die Mandeln betroffen sind. Sie zu entfernen, wäre jedoch der falsche Weg.

Wer häufiger unter Halsschmerzen und Schluckbeschwerden leidet, sollte zunächst bei einem HNO-Arzt klären, welche Art von Erkrankung vorliegt. Sind die Lymphknoten beteiligt, handelt es sich meistens um eine Mandelentzündung. Bei dieser Art von Erkrankung sind die Lymphknoten stark angeschwollen und bereiten bei jedem Schluckvorgang höllische Schmerzen. Meistens wird in diesem Fall Antibiotika verschrieben. Erst wenn die Halsschmerzen trotzdem immer wieder auftreten und auch ein Medikamentenwechsel nichts bringt, sollte über eine Entfernung der Mandeln gesprochen werden.

Früher wurden die Mandeln gerade bei Kindern viel schneller entfernt, um immer wieder auftretende Entzündungen zu verhindern. Doch seit es dabei mehrmals zu Nachblutungen mit tödlichem Ausgang kam, haben die Mediziner umgedacht. Heute ist sie nur noch angebracht, wenn Kinder unter dauerhaft vergrößerten Mandeln leiden, die die Atmung behindern und zu Schlafstörungen führen. Selbst dann reicht aber heute meistens eine Teiloperation, bei der nur der vorstehende Bereich der Mandeln entfernt wird.