Hamburg nickt Globalpauschalfestpreis ab: Elbphilharmonie wird weitergebaut

Von Nicole Freialdenhoven
21. Juni 2013

Nach anderthalb Jahren Stillstand kann der Bau der Elbphilharmonie in Hamburg weitergehen: Die Bürgerschaft stimmte dem Globalpauschalfestpreis des Baukonzerns Hochtief zu, der den umstrittenen Prestigebau in der Hafencity nun bis Oktober 2016 fertigstellen soll. Für 575 Milllionen Euro übernimmt Hochtief dafür sämtliche Risiken, die noch auftreten könnten.

Den Steuerzahler kostet das Konzertgebäude mittlerweile rund zehnmal so viel wie ursprünglich geplant: Hatte die Stadt 2005 mit insgesamt 77 Millionen Euro gerechnet, belaufen sich die Gesamtkosten nun auf gut 789 Millionen Euro.

Bürgermeister Olaf Scholz segnete den neuen Vertrag mit Hochtief mit den Stimmen seiner alleinregierenden SPD ab. Die Opposition aus CDU, Grünen und Linken stimmte dagegen, die FDP enthielt sich. Scholz wurde vorgeworfen, sich nicht ausreichend um mögliche Alternativen ohne Hochtief gekümmert zu haben und stattdessen eine Zickzackkurs zu fahren, der den Steuerzahler allein durch den Baustopp in November 2011 50 Millionen Euro gekostet habe.

Scholz dagegen verteidigte den neuen Vertrag: Durch den "Globalpauschalfestpreis" würde Hochtief nun auch eine Haftung und Garantie übernehmen, die sonst kein öffentlicher Bauherr bekommen wird. Auch lägen sämtliche bestehenden Risiken noch bei dem umstrittenen Baukonzern, dem bis Ende letzten Jahres noch mit der Kündigung gedroht worden war. Mit der neuen Regelung verzichtet die Stadt Hamburg auf Schadenersatzforderungen.