Harninkontinenz - Wirksamkeit der einzelnen Medikamente ist etwa gleich groß

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2012

Über Harninkontinenz sprechen die meisten nicht gern. Dabei handelt es sich hier um eine Krankheit, mit der man sich wie bei jedem anderen Leiden auch vertrauensvoll an einen Arzt wenden kann. Dieser kennt die Krankheit durch sein Studium und kann gemeinsam mit dem Patienten nach einer Lösung suchen. Tatsache ist, dass es inzwischen bereits mehrere Medikamente gibt, die sich in der Praxis alle bewährt haben. Bei einer Analyse der verbreiteten Wirkstoffe wurde ermittelt, dass die Wirksamkeit in etwa gleich ist und sich nur die mögliche Stärke der Nebenwirkungen unterscheidet. Daher sollte man bei der Wahl des Mittels einfach auf die Risiken schauen.

Untersucht wurden in einer Meta-Studie die Daten von 94 einzelnen Untersuchungen. In allen wurde jeweils mit einer Medikamenten-Gruppe und einer Placebo-Gruppe zum Vergleich gearbeitet. Das Mittel "Fesoterodin" brachte 13 Prozent der Probanden die Kontrolle über den Harndrang zurück, bei "Oxybutynin" und bei "Trospiumchlorid" waren es 11,4 Prozent. "Solifenacin" schaffte es bei 10,7 Prozent. Diese Werte sind für die Statistik annähernd gleich. Unter der Einnahme von Oxybutynin klagten die meisten Patienten über Mundtrockenheit. Diese war bei ihnen so unangenehm, dass es zu einer Abbrecherrate von 6,3 Prozent kam. Weniger Probleme gab es bei Fesoterodin, hier brachen nur 3,1 Prozent die Einnahme ab. Am verträglichsten waren Trospiumchlorid und Solifenacin. Hier lag die Abbrecherquote bei 1,8 Prozent, beziehungsweise bei 1,3 Prozent.