Haut und Tastsinn tragen zum Hörverständnis bei

Von Thorsten Hoborn
3. Dezember 2009

Das Hören nicht nur die Leistung eines einzelnen Sinnes ist, war bereits länger bekannt. Menschen hören nicht nur mit den Ohren, auch bestimmte Gesichtsausdrücke erleichtern oder erschweren das Verständnis von gesprochenen Worten.

Die Wissenschaftler Bryan Gick und Donald Derrick erforschten nun einen weiteren Bereich und fanden heraus, dass auch der Tastsinn einen Teil zum Hörverständnis beiträgt. Denn beim Aussprechen bestimmter Buchstaben entstehen winzige Luftstöße, die die Haut und somit der Tastsinn registriert.

Testpersonen wurden simulierte Luftstöße auf die Haut gepustet, während sie schwer verständliche "pa"-, "ba"-, "ta"- oder "da" - Laute heraushören sollten. Die Probanden nahmen wesentlich häufiger die harten Laute wahr, wenn diese durch den Luftstoß unterstützt wurden.

Für die akustische Wahrnehmung sind Tastinformationen also ebenso von Bedeutung, wie sichtbare Informationen und die Schallwellen selbst. Nur eine Kombination der Sinne ermöglicht Menschen, selbst leichte Tonabweichungen gezielt voneinander zu unterschieden.