Hautkrebs: Nach der Erstdiagnose steigt das Risiko auf neuen Hauttumor
Wer bereits einmal mit Hautkrebs diagnostiziert wurde, sollte das Screening im Folgenden noch ernster nehmen
Die Unterscheidung in gutartigen und bösartigen Krebs gilt auch bei Tumoren der Haut. Eine häufige Form des "hellen Hautkrebs" ist das Basalzellkarzinom. Es zählt zu den gutartigen Formen, da es keine Metastasen bildet und daher die Prognose der Patienten recht gut ist.
Nur wenn der Tumor bereits in die Knochen oder in Knorpel hineingewachsen ist, oder es sich um schwarzen Hautkrebs handelt, wird es schwieriger. Aus diesem Grund können Erwachsene in Deutschland alle zwei Jahre auf Kassenkosten zu einem Hautkrebsscreening und sind damit auf der sicheren Seite.
Risiko auf neuen Krebs steigt nach Erstdiagnose
Eine aktuelle Studie hat jedoch gezeigt, dass das Erkennen und Behandeln zwar vorerst für Entwarnung sorgt, die Betroffenen aber in kommenden Jahren besonders aufpassen müssen. Offenbar steigt nach der Erstdiagnose das Risiko auf neuen Krebs.
Studie testet Risiko für erneuten Krebs
Wie genau das Risiko sich gestaltet, hat eine US-Studie mit 1.284 Freiwilligen ermittelt. Alle waren zwischen 1999 und 2000 bei einem Hautkrebsscreening gewesen und man hatte Hautkrebs bei ihnen diagnostiziert.
In 71,9 Prozent der Fälle hatte es sich um hellen Hautkrebs gehandelt, bei 23,1 Prozent um das bösartige Plattenepithelkarzinom. 5,1 Prozent der Patienten hatten beide Tumorarten gehabt.
Nach drei Jahren liegt die Rate der erneut Erkrankten bei 31,1 Prozent
Nach der Behandlung wurden alle Teilnehmer im Schnitt 5,7 Jahre in einer Nachbeobachtungsphase regelmäßig erneut untersucht. Wer zum ersten Mal ein Basalzellkarzinom gehabt hatte, erkrankte innerhalb eines Jahres in 14,5 Prozent der Fälle erneut an Hautkrebs. Nach drei Jahren lag die Rate schon bei 31,1 Prozent und stieg im fünften Jahr auf 40,7 Prozent.
Nach zehn Jahren lag man schlussendlich bei 59,6 Prozent. Bei Patienten, die bereits vor dem Screening Hautkrebs gehabt hatten, kam man dagegen bereits auf 43,9 Prozent (1 Jahr), 71,1 Prozent (3 Jahre), 82 Prozent (5 Jahre) und 91,2 Prozent (10 Jahre). Die Forscher legen daher nahe, nach einer Erstdiagnose das Screening noch ernster zu nehmen.
Passend zum Thema
- Hautkrebs - Ursachen, Symptome, Behandlung und Methoden zur Hautkrebsvorsorge
- Basaliom - Ursachen, Symptome und Behandlung
- Neue Therapie mit Ipilimumab wirkt: Überlebenschancen bei Hautkrebs verdoppelt
- Gute Nachricht für Kaffeeliebhaber: Koffein schützt vor schwarzem Hautkrebs
- Mit einfachen Schmerzmitteln gegen Hautkrebs? NSAID senken Risiko für Spinaliome
- Hautkrebs durch UV-Strahlung soll Berufskrankheit werden