Heilkraft der Natur: In vielen Baumrinden verbirgt sich Medizin

Von Nicole Freialdenhoven
30. August 2013

Weidenrinde statt Aspirin: Die Baumrinde wurde schon vor vielen Jahrhunderten medizinisch genutzt und erlebt heute ein Comeback in der pflanzlichen Medizin. Ein gutes Beispiel ist die Rinde der Weide, die schon in der Antike bei Kopfschmerzen und Fieber eingesetzt wurde. Später wurde aus ihr das Extrakt Salicin gewonnen, den natürlichen Vorläufer der Acetylsalicylsäure, die heute in Aspirin und ähnlichen Schmerzmitteln enthalten ist.

Nun wurde ein natürliches Weidenrinden-Extrakt erneut als pflanzliches Medikament gegen Rückenschmerzen entdeckt und zugelassen. Die Weide ist jedoch nicht der einzige Baum, dessen Rinde Heilkräfte besitzt: Die Gerbstoffe, die in der Eichenrinde enthalten sind, helfen bei Haut- und Schleimhautentzündungen und mindern den Juckreiz bei unangenehmen Hämorrhoiden. Ein Extrakt aus der Birkenrinde, das Betulin, pflegt trockene Haut und wird vor allem in Pflegeprodukten verwendet.

Zimt ist nicht nur gut beim Backen von Weihnachtsplätzchen, sondern hilft auch bei Blähungen und Bauchschmerzen. Dazu wird die äußere Rinde des echten Ceylon-Zimtbaumes als Tee aufgegossen. Ebenfalls als Tee wird die innere Rinde des südamerikanischen Lapacho-Baumes genutzt. Diese soll gegen Viren und Parasiten helfen, wenn der Tee sechs Wochen lang täglich getrunken wird. Lapacho-Tee schmeckt leicht nach Vanille und ist in Deutschland in vielen Teegeschäften erhältlich.