Helfen Cranberries bei Harnwegsinfekten? Mediziner sind sich uneinig

Von Cornelia Scherpe
12. Juli 2012

Cranberries sind auch in Deutschland sehr beliebt. Die Beeren aus den USA gehören eigentlich zur Gruppe der Heidelbeeren, aber sie haben einen besonderen Eigengeschmack, der sie von allen anderen Sorten abhebt. Cranberries schmecken sehr herb und sauer und dienen daher als Verfeinerung bei diversen Fleischmahlzeiten. In Deutschland landen sie zu 95 Prozent aber nicht auf dem Teller, sondern im Glas, denn die Anbieter haben besonders die Getränkesparte für sich entdeckt. Die meisten verkaufen ihre Cranberries-Produkte mit dem Hinweis, wie gut die Beeren für die Gesundheit sind. Besonders Harnwegsinfektionen soll man so effektiv vorbeugen können. Doch ob das wirklich so ist, da ist sich noch nicht einmal die Medizinwelt einig. Viele Ärzte sprechen sich gegen die Beeren aus, denn Studien widersprechen sich immer wieder.

Die aktuellste Studie aus den USA versteht sich als Meta-Analyse und betrachtete zehn ältere Untersuchungen. Insgesamt konnten so die Daten von 1.494 Menschen ausgewertet werden. Dabei zeigte sich deutlich, dass die Personen, die regelmäßig einen Saft mit Cranberries trinken, davon profitieren. Sowohl Frauen als auch Männer litten auffallend seltener an einer Infektion der Harnwege. Es ergab sich zwar nur einem Senkung um wenige Prozent, aber auch das belegt statistisch bereits die Wirksamkeit. Die Getränkte helfen dabei ebenso gut wie die Tabletten, die man als Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt bekommt.

Diese Untersuchung zeigt zwar, dass die Cranberries tatsächlich die Harnwege schützen, doch selbst hier gibt es Kritiker, die die Forschungsmethode als lückenhaft ansehen.