Helfen Weißdornpräparate bei einer Herzinsuffizienz? Ärzte sprechen neue Empfehlungen aus
Zwar hatten ältere Studien einen Nutzen vermutet, doch neuere Untersuchungen können dies bisher nicht bestätigen
Lange Zeit hieß es, dass Menschen mit einer chronischen Herzschwäche mit Weißdornpräparaten wenig falsch machen können. Die pflanzliche Hilfe unterstützt den Herzmuskel und damit den gesamten Kreislauf. Laut Angaben der Weißdorn-Befürworter soll das Naturheilmittel die Kontraktilität des Herzens steigern.
- Der Herzmuskel kann also wieder stärker pumpen.
- Gleichzeitig soll die Durchblutung der herznahen Gefäße besser werden.
- Leidet ein Patient zusätzlich an Bluthochdruck, soll auch hierbei eine Normalisierung erreicht werden.
Therapeutischer Nutzen fraglich
Doch seit die Einnahmeempfehlung ausgesprochen wurde, sind bereits einige Jahre ins Land gegangen und die Forschung stand in dieser Zeit nicht still. Heute äußern sich Ärzte zurückhaltender, wenn es um den medizinischen Einsatz von Weißdornblättern und den Weißdornblüten geht.
Zwar hatten ältere Studien einen Nutzen vermutet, doch neuere Untersuchungen können dies bisher nicht bestätigen. Da der therapeutische Nutzen offenbar nicht so hoch wie erwartet ist, sind Empfehlungen zur Monotherapie mit Weißdornpräparaten gefährlich. Die Patienten erhoffen sich eine Wirkung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ausbleibt. Setzen sie wirklich ausschließlich auf die Präparate, wird ihre Herzinsuffizienz unzureichend therapiert.
Add-on-Anwendung empfehlenswert
Sicherer sei dagegen eine Add-on-Anwendung. Die Patienten nutzen die Präparate dabei zusätzlich zu anderen Therapiemaßnahmen. Zwar sei auch dabei der Nutzen von Weißdorn nicht belegbar, doch zumindest kann man sich auf die weiteren Medikamente stützen. Da die Einnahme der pflanzlichen Helfer weiterhin als risikoarm zählt, kann man durch die kombinierte Einnahme wenig Schaden anrichten.
Dennoch werden die bisher eher lockeren Einnahmeempfehlungen jetzt konkreter formuliert. Patienten mit einer Herzinsuffizienz sollten nicht ohne Rücksprache mit ihrem Arzt zu Weißdornpräparaten greifen. Das Restrisiko einer Fehlbehandlung soll auf diese Weise ausgeschaltet werden.
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