Hepatitis-Infektionen in Deutschland scheinbar höher, als bisher angenommen

Patienten mit erhöhten GPT-Werten sollten sich auf Hepatitis-Infektion untersuchen lassen

Von Viola Reinhardt
4. Dezember 2009

Aufgrund eines bislang fehlenden Screenings im Bezug auf Hepatitis-C-Infektionen im Land konnten noch keine exakten Erkrankungszahlen vorgelegt werden. Schätzungen gingen jedoch von Zahlen aus, die weit unter denen lagen, die nun durch eine Studie eines Großlabors in Hamburg aufgedeckt werden konnten.

Infektionsrisiko im Zusammenhang mit bestimmtem Leberenzym

Im Rahmen der Studie wurden jeweils 300 Blutproben mit normalen GPT-Werten (ein bestimmtes Enzym in der Leber) und leicht erhöhten Werten auf eine Hepatitis-C-Infektion untersucht. Hierbei kam heraus, dass jeder 20. Patient eine aktive Hepatitis-C hatte. Ein Ergebnis, das nun deutlich über den bisher angenommenen Infektionen im Land liegt.

Ausgelöst wird diese Infektion durch das Hepatitis-C-Virus (HCV), das unter anderem durch Bluttransfusionen, Operationen oder auch durch das Teilen von Spritzen bei Drogenabhängigen übertragen werden kann. Diese Form einer Hepatitis ist deshalb so schwer, da sie zu einer Leberzirrhose oder auch Leberkrebs und somit in der Regel auch zum Tod führen kann.

Experten raten nun dazu, dass alle Patienten auf eine Hepatitis-C-Infektion untersucht werden sollten, die über erhöhte GPT-Werte verfügen. Wird eine Infektion früh erkannt, gibt es die Möglichkeit, eine Response-gesteuerte Therapie in die Wege zu leiten.