Herzgewebe leidet unter hohem Blutzucker

Von Cornelia Scherpe
1. Februar 2012

Wer ständig einen erhöhten Blutzucker hat, der scheint damit auch sein Herz in Gefahr zu bringen. Zu dieser Erkenntnis kommt eine US-Studie mit 9.661 Probanden. Bei allen Freiwilligen wurde zunächst ein allgemeiner Gesundheitscheck gemacht und niemand litt an einer Herzkrankheit. Dann untersuchte man das Blut der Patienten mit einem neuen Test. Dieser misst bei einem Menschen das Vorkommen von Troponin T. Dies ist ein Biomarker im Blut, von dem aus man auf die Gesundheit des Herzgewebes schließen kann.

In den bisherigen Standardtests kann man diesen Marker nur ungenau bestimmen. Die verfeinerte Methode misst aber schon die kleinsten Mengen genau und lässt die Mediziner daher sehr früh schon die Anzeichen einer kommenden Herzschädigung erkennen.

Es stellte sich nun heraus, dass dieser Wert bei einigen der Probanden bedenklich war. Interessanterweise waren dies genau jene Menschen, die auch einen erhöhten Blutzucker besaßen. Offenbar kann ein hoher Wert mit der Zeit auf das Herz schlagen, indem das empfindliche Gewebe geschwächt wird. Diese Erkenntnis ist neu.

Wer einen normalen Blutzucker hatte, der hatte demnach ein 26 Prozent kleineres Risiko auf eine Herzerkrankung als jemand mit leichten Zuckerproblemen. Bei Menschen mit handfester Diabetes waren das Risiko noch drastischer: hier bestand ein um 97 Prozent vergrößertes Risiko.